EPD

EPD – die Auswirkungen der Auslegware auf die Umwelt

Die meisten unserer Teppichböden für den Objektbereich haben eine EPD (Environmental Product Declaration oder Umwelt-Produktdeklaration), welche die Umweltbelastung eines Produkts dokumentiert und somit als Datengrundlage für die Gesamtberechnung der Umweltbelastung eines Innenarchitektur- oder Bauprojekts dienen kann. Die EPD-Berechnungen basieren auf internationalen ISO-Standards und werden durch Dritte verifiziert.

Hier finden Sie unsere EPD’s:

EPD: Gewebte Bahnenware, PA66 (Nordic Living, Nordic, Uno, Duo, Quattro, Nove)

EPD: Gewebte Teppichfliesen, PA66 (Nordic Living, Nordic, Sebastian Wrong by Fletco)

EPD: Gewebte Bahnenware, PA6 (COM 1000)

EPD: Gewebte Teppichfliesen, PA6 (COM 1000 TEXtiles®)

EPD: Gewebte Teppichfliesen, PET (Art Weave by Fletco, Layers by Sebastian Wrong og Apis)

 

Nicht alle Teppiche der Klasse 33 performen gleich

Test der Verschleißfestigkeit und Lebensdauer: Flachgewebte vs. getuftete Teppichboden – und die Auswirkungen auf CO₂e
Reicht es aus, zu verlangen, dass ein Objektteppichboden in z. B. einem Bürogebäude nur 10 Jahre halten soll? Auf Grundlage einer Product Category Rule (PCR) basieren EPD-Berechnungen häufig auf einer Lebensdauer von 10 Jahren – unabhängig von der Teppichbodenkonstruktion.

Die Lebensdauer hat jedoch einen großen Einfluss auf das gesamte Umweltprofil des Teppichbodens, da sie die CO₂e-Bewertung der EPD direkt beeinflusst – also die berechneten Emissionen über die Nutzungsdauer des Teppichbodens hinweg. Eine Verlängerung der Garantie gegen Verschleiß kann auf dem Papier die „Reference Service Life“ (RSL) erhöhen, ändert aber nichts an der optischen Lebensdauer des Teppichbodens. In der Praxis entscheiden die Konstruktion des Teppichbodens und seine Fähigkeit, das Erscheinungsbild über die Zeit zu bewahren, darüber, wann er ausgetauscht wird – nicht unbedingt die technische Grenze des Verschleißes.

Um diesen Unterschied zu dokumentieren, haben wir die Strapazierfähigkeit von flachgewebten und getufteten Teppichenboden – beide hergestellt aus marktführenden Garnfasern – getestet und verglichen. Ziel ist es, ein realistischeres und technisch fundiertes Bild von der Verschleißfestigkeit unserer Objektqualitäten und ihren tatsächlichen CO₂e-Emissionen über die reale Lebensdauer zu vermitteln.

Von der Prüfung zur offiziellen Klassifizierung

Foamtex A/S ist auf das Färben, das Aufbringen von Rückenbeschichtungen, das Zuschneiden und das Testen von Teppichenböden spezialisiert. Das Unternehmen befindet sich zu gleichen Teilen im Besitz von drei Teppichherstellern – darunter auch Fletco Carpets A/S – und wird als eigenständige Einheit mit eigener Geschäftsführung und externer Revision betrieben.

Seit Mitte der 1980er-Jahre führt Foamtex die ersten Qualitätstests unserer Teppichböden durch. Wenn wir neue Qualitäten einführen oder die Konstruktion bestehender Produkte ändern, werden diese zunächst im Testlabor von Foamtex gemäß den geltenden europäischen Normen geprüft. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Teppichböden die gewünschte Nutzungsklasse und Strapazierfähigkeit erreichen, bevor sie zu offiziellen Prüfungen und Zertifizierungen bei z. B. Eurofins oder anderen akkreditierten Prüfinstituten weitergeleitet werden.

Die Klassifizierung der Nutzungsklasse und Strapazierfähigkeit erfolgt auf Grundlage einer visuellen Beurteilung der Teppichbodenperformance, in der Vettermann-Trommelprüfung, sowie im Rollstuhltest.

Vettermann- und Stuhlrollentest

Die Bewertung der Verschleißfestigkeit eines Teppichbodens – und damit seiner Nutzungsklasse und Strapazierfähigkeit – basiert in erster Linie auf den Ergebnissen zweier standardisierter Tests: dem Vettermann-Trommeltest und dem Stuhlrollentest. Für Objektwaren gibt es drei verschiedene Nutzungsklassen:

Klasse 31 - Gewerblich, leichte Beanspruchung
Klasse 32 - Gewerblich, mittlere Beanspruchung
Klasse 33 - Gewerblich, starke Beanspruchung

Die Anforderungen für die Einstufung in die Nutzungsklasse, starke Beanspruchung, sind die strengsten.

Vettermann-Test (EN ISO 10361)
Dieser Test simuliert über einen längeren Zeitraum intensive Begehung. Eine Teppichbodenprobe wird in einer Metalltrommel befestigt, in der sich eine 11 kg schwere Metallkugel mit harten Gummifüßen befindet. Die Trommel rotiert anschließend 20.000 Zyklen. Nach dem Test wird das Erscheinungsbild des Teppichs visuell auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet, wobei 5 die beste Note ist.

Um die Klassifizierung Klasse 33 – Gewerblich, starke Beanspruchung zu erreichen, muss der Teppich 20.000 Zyklen standhalten und eine Mindestbewertung von 3,5 in der visuellen Beurteilung erzielen.

Stuhlrollenprüfung (EN 985 / ISO 4918)
Die Stuhlrollenprüfung simuliert die Abnutzung durch Bürostühle mit Rollen über längere Zeiträume. Dabei werden Stuhlrollen mit 90 kg belastet und in kreisförmigen Bewegungen über die Teppichbodenprobe geführt. Wiederholtes Anfahren und Stoppen sowie Richtungswechsel ahmen die normale Nutzung eines Bürostuhls realistisch nach.

Der Teppich wird insgesamt 25.000 Zyklen ausgesetzt.

Nach dem Test erfolgt eine visuelle Bewertung des Teppichs auf einer Skala von 1 bis 5. Um die bestmögliche Klassifizierung intensive Nutzung zu erhalten, muss der Teppich 25.000 Zyklen bestehen und eine Mindestbewertung von 2,4 erreichen.

Verschleißfestigkeit

Getuftete vs. flachgewebte Teppiche
Sowohl auf dem dänischen, als auch auf dem internationalen Markt sind getuftete Teppichbodenqualitäten am weitesten verbreitet. Um den Unterschied in der Verschleißfestigkeit und der Fähigkeit zur langfristigen Beibehaltung des optischen Erscheinungsbildes zu dokumentieren, hat Fletco Carpets eine breite Palette eigener getufteter und flachgewebter Objektqualitäten getestet.

Anstatt die Tests nach den standardisierten 20.000 Zyklen im Vettermann-Trommeltest und 25.000 Zyklen im Stuhlrollenprüfung zu beenden, haben wir die Testreihen bewusst fortgesetzt, um zu untersuchen, wie viel zusätzliche Belastung die Teppichboden aushalten können, bevor sie die Klassifizierung Klasse 33 nicht mehr erreichen.

Materialauswahl
In unseren Objektqualitäten verwenden wir hauptsächlich PA6- und PA6.6-Garne, da diese eine hohe Verschleißfestigkeit sowie gute brandschutztechnische Eigenschaften aufweisen.
PA6.6 unterscheidet sich von PA6 durch eine höhere Festigkeit, bessere Abriebfestigkeit und über einen höheren Erholungswert. Diese Eigenschaften sind insbesondere bei getufteten Konstruktionen von großer Bedeutung, da die höhere Polhöhe, höhere Anforderungen an die technische Strapazierfähigkeit des Garns stellt.

Getestete Produkte
Alle unten aufgeführten Qualitäten sind der Nutzungsklasse 33 – Gewerblich, starke Beanspruchung zugeordnet.
Da es keine offizielle Testmethode gibt, um wiederholte Verschleißbelastungen auf demselben Teppichboden zu simulieren, haben wir beschlossen, die Tests über die standardisierten Anforderungen hinaus fortzusetzen.

Getestete Qualitäten:
• Flachgewebe – UNO (Continue gefärbtes PA6.6) – getestet 06/2022
• Flachgewebe – UNO Econyl® (Continue gefärbtes PA6) – getestet 01/2023
• Flachgewebe – Nordic (Contenue gefärbtes PA6.6) – getestet 06/2022
• Flachgewebe – COM 1000 (Solution dyed PA6) – getestet 06/2022
• Tuft – Ex-dono Quartet (Contenue gefärbtes PA6.6) – getestet 06/2022
• Tuft – Penta EcoTex (Solution dyed PA6) – getestet 06/2022

Untersuchungsbericht 935 für UNO Econyl liefert folgende Ergebnisse:

Vettermann Trommel Test

Bürostuhlprüfung test

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fazit: Klasse 33 ist nicht gleich Klasse 33

Die Testergebnisse zeigen deutlich, dass es erhebliche Leistungsunterschiede zwischen Teppichkonstruktionen gibt, selbst wenn alle der Nutzungsklasse 33 – Gewerblich, starke Beanspruchung zugeordnet sind.

Im Vergleich zu den getufteten Objektqualitäten erzielen unsere flachgewebten Waren deutlich bessere Bewertungen und halten anspruchsvollen Testzyklen mindestens viermal länger stand als die getufteten Qualitäten.
UNO Econyl wurde sogar sechsmal getestet und erreichte dabei jedes Mal eine Note von 4,0 – ohne sichtbare Abnutzungserscheinungen. In unserem Showroom in Bording, wird der Verschleißverlauf über die Zeit anschaulich und eindrucksvoll dargestellt.

Beim Vettermann-Test von UNO Econyl ist es schwierig, Unterschiede im Verschleiß optisch darzustellen. Selbst nach sechs wiederholten Testdurchläufen wird weiterhin eine bestehende Bewertung von 4,0 erreicht.

UNO Econyl Vettermann-test

 

 

Fladvævet kvalitet: Uno Econyl

Fladvævet kvalitet: Uno Econyl

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn wir in den Teppichboden hineinzoomen oder die flachgewebte Objektqualität nach dem Vettermann-Test unter dem Mikroskop mit 40-facher Vergrößerung betrachten, wird ebenfalls deutlich, dass die Teppichfasern nahezu unversehrt sind.
Aufgrund der kompakten Konstruktion wirkt der Teppich optisch weiterhin ansprechend, und der Verschleiß ist mit bloßem Auge kaum erkennbar.

Castor chair test Uno Econyl

 

 

 

 

 

 

Beim Rollstuhltest von UNO Econyl ist es schwierig, Verschleißunterschiede visuell darzustellen – ganz gleich, ob die Abnutzung nach 25.000, 50.000, 75.000 oder 100.000 Umdrehungen beurteilt wird.

Bei der flachgewebten Qualität wird der Verschleiß erst haptisch durch Berührung erkennbar: Wenn man mit der Hand über den Teppich streicht, spürt man einen leichten Höhenunterschied zwischen dem getesteten und dem unberührten Bereich. Visuell ist der Verschleiß nicht erkennbar.

Beim Vettermann-Test der getufteten Objektqualität Ex-Dono Quartet wird der Verschleiß im Verlauf des Tests zunehmend sichtbar und kann immer deutlicher mit bloßem Auge erkannt werden. 

Der Teppichboden übertrifft die Anforderungen der Klasse 33 um den Faktor 3, zeigt jedoch deutliche optische Abnutzungserscheinungen:
Die Teppichfasern sind plattgedrückt, und der Teppich weist ein zunehmend verfilztes Erscheinungsbild auf. Dies geschieht trotz der Verwendung der stärksten derzeit verfügbaren Teppichfaser auf dem Markt: PA6.6

Vettermann test

 

 

 

 

 

 

 

Wenn wir in den Teppichboden hineinzoomen oder die getuftete Objektqualität nach dem Vettermann-Test unter dem Mikroskop mit 40-facher Vergrößerung betrachten, wird ebenfalls deutlich, dass die Teppichfasern zunehmend ihren Erholungswert verlieren. Obwohl die getuftete Objektqualität keine Anzeichen dafür zeigt, dass die technische Verschleißgrenze bald erreicht ist, befindet sich seine optische Lebensdauer bereits in einem fortgeschrittenen Stadium des Lebenszyklus.

Slidtest Ex-dono Quartet

 

 

 

 

 

Castor chair test Ex-dono Quartet

 

 

 

 

 

 

Beim Rollstuhltest von Ex-Dono Quartet lässt sich die schrittweise Entwicklung des Verschleißes von 25.000 bis 100.000 Umdrehungen deutlich erkennen.
Bei der getufteten Qualität wird der Verschleiß sowohl haptisch als auch visuell erkennbar:

Wenn man mit der Hand über die Ware streicht, spürt man einen zunehmenden Höhenunterschied zwischen dem getesteten und dem unberührten Bereich.
Visuell zeigt sich der Verschleiß in Form eines zunehmend verfilzten Erscheinungsbildes. Die Teppichfasern haben ihren Erholungswert verloren.

Vergleich:

 

 

 

 

 

 

 

Auch wenn zwei Teppichqualitäten auf dem Papier normativ identisch erscheinen – beide der Nutzungsklasse 33 zugeordnet und mit einer geringen CO₂e-Belastung – zeigen die verlängerten Testergebnisse, dass ihre tatsächliche Verschleißfestigkeit und optische Lebensdauer deutlich variieren.
Klasse 33 ist eben nicht gleich Klasse 33.

Auf Grundlage unseres umfassenden Testprogramms für die flachgewebten Objektqualitäten kommen wir zu dem Ergebnis, dass diese Teppiche bei ordnungsgemäßer Pflege gemäß unserer Reinigungs- und Pflegeanleitung eine technische Lebensdauer von mindestens 25 Jahren haben.

Diese außergewöhnliche Haltbarkeit ist das Ergebnis von Konstruktion, Materialauswahl und weiteren Komponenten sowie einem außergewöhnlich hohen handwerklichen Niveau.